Die Grünen im Westkreis trafen sich auf Einladung des OV Niederkrüchten zum politischen Aschermittwoch – aus Termingründen am Donnerstag. Nach einem gemeinsamen Abendessen – traditionellerweise gab’s eine köstliche Boullabaisse – berichteten uns Anja Degenhardt und Dirk Zilz über den Stand der Dinge in Sachen Energie- und Gewerbepark in Elmpt. Und ehrlicherweise waren wir alle froh, dass wir vor dem Vortrag bereits gegessen hatten – denn angesichts der Zahlen und Fakten konnte einem schon der Appetit vergehen.
Déjà vu?
Gerade wir aus Schwalmtal hatten so was wie ein Déjà vu: 7000 PKW pro Tag, 4.400 LKW pro Tag, bis zu 8500 Arbeitsplätze, hoher Anteil aus dem Niedriglohnsektor. Aber wenn wir auch an MLP denken mussten, so kann man den Javelin Park ganz und gar nicht mit dem Rösler Gelände vergleichen. Das Gelände in Elmpt ist SIEBEN (!) mal so groß wie das Rösler-Gelände bei uns in Waldniel.
Wir haben uns intensiv ausgetauscht darüber, was die Umsetzung der von Verdion angedachten Pläne für den Westkreis bedeuten würde. Denn soviel ist klar – dieses Projekt bringt nicht nur Belastungen für die Gemeinde Niederkrüchten mit sich, die Auswirkungen betreffen auch Brüggen und Schwalmtal, sie belasten den gesamten Westkreis.
Diese Pläne belasten uns alle
Der Verkehr wird nicht – wie gerne vom Investor suggeriert wird – allein die Autobahn betreffen, sondern auch die gesamte Region belasten. Die Autobahn selbst ist doch bereits jetzt häufig übervoll.
Bis zu 8500 neue Arbeitsplätze – das bedeutet vor allem auch Zuzug. Die Menschen, die kommen, müssen auch irgendwo wohnen. In Schwalmtal allein müssten schon jetzt 100 Wohnungen pro Jahr neu entstehen, um alle wohnungssuchenden Menschen unterzubringen. Es entstehen aber gerade mal zehn Wohnungen. Das Wohnungsproblem wird sich also deutlich verschärfen.
Ein dritter Bereich ist die Bildung. Schon jetzt ist die Auslastung der Schulen problematisch und Schwalmtal durch die Beförderungskosten allein belastet. Auch dieses Problem wird sich deutlich vergrößern. Denn die Menschen, die wegen der Arbeitsplätze zu uns kommen, haben auch Kinder. Auch für den Bildungsbereich brauchen wir also dringend Strategien und Ideen, die helfen, die besonders am Bildungsstandort Schwalmtal steigende Belastung auf alle Westkreis-Gemeinden zu verteilen.
Am Ende des Abends waren wir uns alle einig – dieser politische „Ascherdonnerstag“ war so aufschlussreich wie notwendig. Wir konnten uns intensiv besprechen und planen, wie wir zukünftig gemeinsam vorgehen und uns entschlossen den Herausforderungen stellen, die dieses Projekt mit sich bringt.