Schon Jahrzehnte ist das Thema ein Thema. Und immer noch sind die Bürger:innen vor allem in Lüttelforst nicht glücklich mit der Situation. Nun will der Betreiber Grube II an der Deponie Lousberg/Raderberg rekultivieren. Ein Grund zur Freude?
Sanierungspläne nix Neues
Es handelt sich um ein durch die Bezirksregierung Düsseldorf bereits genehmigtes Rekultivierungsverfahren zur Endabnahme der Deponie. Alleinig zuständig ist die Stadt Mönchengladbach. Im Rahmen einer Fachausschusssitzung in Schwalmtal im vergangenen Jahr 2021 hatten die städtischen Vertreter das Verfahren vorgestellt. Seitdem haben sich weder das Verfahren noch die Planung geändert.
Gut Ding will Weile haben
Im Ausschuss wurde die Verwaltung seinerzeit einstimmig beauftragt, zu prüfen, ob und wie auf der rekultivierten Fläche auch Photovoltaik realisiert werden kann im Rahmen des Planverfahrens. Dies wird allerdings nach neuerlicher Aussage der Verwaltung erst nach Endabnahme der Deponie möglich sein. Also erst in ca. drei Jahren.
Laut Aussage der Stadtverwaltung Mönchengladbach gibt es keine Luftbelastung mehr auf der Altlastfläche. Ebenso seien keine Belastungen des Grundwassers mehr erkennbar. Dies wird einmal im Quartal geprüft und auch der Bezirksregierung mitgeteilt. Unser Fraktionsvorsitzender Jürgen Heinen hat darauf aufmerksam gemacht, dass diese Daten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden müssen. Ein Vertreter der Nachbarschaft hat einen Hinweis bekommen, wo diese Daten auslesbar sind.
Gängiges Verfahren, aber warum erst heute?
Die Grube verfügt über eine Tonabdichtung in der Sohle, die scheinbar weiterhin dicht ist. Das Sickerwasser – die Grube ist zurzeit wasserdurchlässig – wird aufgefangen und im Gruppenklärwerk des Niersverbandes gereinigt. Um die Grundwassersicherheit weiter gewährleisten zu können, hat die Bezirksregierung angeordnet, das Niederschlagwasser von der Grube fernzuhalten und diese wasserdicht abzuriegeln. Dies ist das gängige Verfahren bei Deponien.
Dazu muss zunächst Material auf den Grubenkörper aufgebracht werden, um eine Ablaufsituation für Regenwasser – natürlich auch berechnet für Starkregen – zu schaffen. Es werden offene Gräben gestaltet für den geregelten Ablauf und für die dann folgende Versickerung. Hiernach wird die Grube komplett wasserfest abgedichtet. Dann folgt erneut eine Erdschicht auf der dann ausschließlich Gräser gepflanzt werden. Tiefwurzler wie Bäume würden die Abdichtung zerstören.
Es ist im Höchstmaß bedauerlich, dass die Stadt Mönchengladbach erst nach 40 Jahren mit diesen Maßnahmen beginnt. Dass diese notwendig sind, um auch zukünftig das Grundwasser zu sichern, ist allerdings alternativlos.