Wie können wir mit den Folgen der Klimakrise besser umgehen? Umweltminister Oliver Krischer sucht Wege und ist derzeit auf #Thementour 2024. Am heutigen Tag informiert er sich über Projekte zur Klimafolgenanpassung und hat auch Schwalmtal einen Besuch abgestattet.
Hitzerekorde, Starkregenereignisse, Stürme und Gewitter – auch bei uns in NRW spüren wir immer mehr die Veränderungen des Klimas und die teils verheerenden Konsequenzen. Minister Krischer sagt dazu:
„Wir müssen dringend handeln, Ursachen bekämpfen und Symptome behandeln. Es bedarf eines starken Klimaschutzes und einer vorsorgenden Klimaanpassung. Wir müssen uns auf nicht mehr abzuwendende Veränderungen einstellen und nötige Anpassungsmaßnahmen ergreifen. Nur so können wir Schäden für die Natur und unsere Gesellschaft reduzieren oder abwenden und widerstandsfähig gegen die Gefahren der Klimakrise werden. Klimaanpassung ist eine Investition in die Zukunft und aktive Daseinsvorsorge, die langfristig Folgekosten verhindert.“
Coole Schulhöfe in Schwalmtal
Insbesondere durch starke Sonneneinstrahlung und wenig schattenspendende Bäume heizen sich Schulhöfe im Sommer stark auf. Unser Sachkundiger Bürger Andreas Hermanns, dessen Kinder die Grundschule in Amern besuchten, hatte die Gemeinde seinerzeit auf ein Förderprogramm aufmerksam gemacht, mit dem die Umgestaltung von Schulhöfen finanziert werden konnte. Der Vorschlag landete im Rat und dieser beschloss, entsprechende Förderanträge zu stellen.
Insgesamt fünf Schulen und eine Kita haben in Schwalmtal mittlerweile eine Förderung für eine klimaresiliente Umgestaltung des Außengeländes erhalten. Die Maßnahmen wurden durch das Umweltministerium vollfinanziert. Bereits 2022 wurden am Gymnasium St. Wolfhelm, an den Gemeinschaftsgrundschulen in Waldniel und in Amern sowie an der Hauptschule Schwalmtal in Waldniel die Außengelände umgestaltet, um einen besseren Schutz vor den Folgen des Klimawandels zu erreichen. Im Juni 2023 wurden diese Maßnahmen überwiegend abgeschlossen. Unter anderem erhielten alle teilnehmenden Schulen Sonnensegel und weitere Begrünungselemente. An der Gemeinschaftsgrundschule Amern wurden neue Bäume und Hecken gepflanzt, Teilbereiche des Schulhofs entsiegelt und ein Sonnensegel spendet der Tischtennisplatte Schatten. In der Janusz-Korczak-Realschule und der Kita Waldnieler Heide wurden seit 2023 im Rahmen des Förderprogramms zur Klimawandelvorsorge große asphaltierte Bereiche entsiegelt und begrünt.
Am Morgen des 14.08.2024 besuchte Oliver Krischer uns in Schwalmtal, um sich persönlich ein Bild von der Umgestaltung des Schulhofes an der Janusz-Korczak-Realschule zu machen.
Vertreter:innen aller Fraktionen, Vertreterinnen der Gemeinde, der Landrat Andreas Coenen und der Landtagsabgeordnete Guido Goertz und natürlich der Schulleiter der Realschule Yildirim Öner – alle waren sie gekommen, um den Minister zu begrüßen. Auch das Lokalfernsehen war da – SAT1 NRW hat berichtet und hier kann man den Beitrag ansehen. Wer noch mehr über den Besuch lesen möchte, findet hier einen Beitrag der RP.
Die stellvertretende Bürgermeisterin Gisela Jackels begrüßte den Minister und übergab kleine Präsente.
Andreas Hermanns – verantwortlicher Planer für die Umgestaltung – stellte das Projekt vor und erläuterte dem Minister genau, worauf es ankam und was es zu beachten galt. Er merkte auch kritisch an, mit wie vielen Akteuren man zu tun habe, bis so etwas funktioniert. Am schwierigsten sei der Einstieg gewesen, da es wie so oft Unmengen an Bedenkenträgern gab, die stets betonen, was alles nicht möglich ist und nicht funktionieren wird.
Schwierig sei auch bei solchen Naturprojekten, dass man eigentlich Pflanzzeiten berücksichtigen müsse. Das sei aber in diesem Fall nicht geschehen, so sei es zu einer Sommerpflanzung gekommen.
Oliver Krischer wollte dann noch einige Details zu den gepflanzten Bäumen wissen. Wir lernten, dass die Kornelkirsche als Klimabaum gilt, denn dieser Baum sei besonders robust und ließe sich weder durch Hitze noch durch längere Trockenheit beeindrucken. Andreas Hermanns betonte noch, dass eine gute Mischung von Bäumen wichtig sei, damit bei Trockenheit nicht plötzlich alle Bäume absterben oder geschädigt werden.
Der Schulleiter Yildirim Öner berichtete, wie positiv sich das Projekt auswirke und dass es sehr gut von den Schüler:innen angenommen werde. Es sei eine wirkliche Bereicherung endlich weniger Beton und dafür mehr Schattenplätze mit ausreichend Sitzmöglichkeiten für die Schüler:innen. Er würde auch aus heutiger Sicht die Planung wieder genauso machen, und er fand es sehr gut, dass er in einer sehr frühen Projektphase eingebunden worden war.
Der Minister hat dann noch angemerkt, dass bei der kritischen Haushaltslage Projekte in Zukunft nicht mehr zu 100 % gefördert könnten, und wollte wissen, ob wir auch weniger geförderte Projekte umsetzen würden. Fördermittelmanagerin Angelika Steinhäuser bejahte, zumal bereits ein weiteres Projekt in Planung sei, bei dem auch keine 100-Prozent-Förderung möglich sei.
Fiona Schultze, die Pressesprecherin, hatte das „goldene Buch“ der Gemeinde dabei und Oliver Krischer trug sich gerne ein, bevor er zur nächsten Station seiner Thementour 2024 aufbrach.
Alle Fotos: Werner Lüders