Am vergangenen grünen Montag hatten wir zur offenen Fraktionssitzung eingeladen und aufgefordert: Stell uns deine Fragen. Weil das Wetter schön war, und wir uns wegen der Aerosole alle sowieso im Freien viel wohler fühlen als in Innenräumen, hatten wir entschieden, die Sitzung auf dem Markt bei Angelo abzuhalten. Damit aber auch etwaige Gäste sich eingeladen fühlen und bei ihrer Ankunft auf dem Markt gleich sehen, wo wir uns befinden, hatten wir ein wenig vorgesorgt und Dietmar mit dem Transporter vorfahren lassen. Der hat übrigens ne neue Parttime-Deko. Uns gefällt’s. 🙂
Nachdem Dietmar, Jan, Jürgen und Frank mit dem Ausladen und Aufbauen fertig waren, sah der Blick über den Markt dann so aus. Neuankömmlinge konnten also nicht übersehen, wo sie uns finden.
Im Schatten unseres Schwalmtaldomes arbeiteten wir nun zunächst unsere Themen ab, um den offiziellen Teil hinter uns lassen zu können, wenn um 20 Uhr Gäste dazu kommen sollten.
Wenn Grüne sich treffen, braucht man aber eigentlich gar keinen grünen Pavillon mit Sonnenblumen-Logo. Auch die vielen Fahrräder rund um den Treffpunkt sind ein Zeichen, das darauf hindeutet.
Nach der Fraktionssitzung gingen wir dann zum gemütlichen, lockeren Teil über und die ersten Fragen wurden gestellt. Hier spricht unser Bürgermeisterkandidat Paul mit Andreas Pook aus der Rösler-Siedlung (leider nur im Hintergrund sichtbar).
Andreas Pooks Anliegen waren der fehlende Fußgänger-Überweg am Kindergarten Ganges-Allee sowie die zu starre Regelung bei der Beförderung durch Schulbusse.
Zum Fußgängerüberweg Gangesallee
Er ist der Meinung, dass es nicht ausreicht, hier die Roermonder Straße am Kreisverkehr hinter dem Lidl-Gelände überqueren zu können – die Anwohner aus dem Wohngebiet Burghof (und auch die Kinder) würden nicht erst den ganzen Weg nach links gehen, wenn sie aus dem Kindergarten kommen, um die Straße zu überqueren, sondern würden direkt an der Einmündung über die Straße gehen. Das sei aber nicht ungefährlich, weil das Verkehrsaufkommen an dieser Einfallsstraße nicht gerade gering ist. Der Weg zum Kreisverkehr und Übergang nach rechts sei zwar kürzer, aber dort gibt es auf der anderen Straßenseite keinen Gehweg. Ein Zebrastreifen unmittelbar in Höhe der Ausfahrt Gangesallee sei also mehr als sinnvoll und er wollte wissen, wie die Fraktion der Grünen zu diesem Vorschlag steht.
Wir befürworten diese Idee und unterstützen seine Überlegungen zu 100 %. In erster Linie geht es hier um die Sicherheit der Kinder und aller Verkehrsteilnehmer*innen, die hier die Straße überqueren. Und außerdem handelt es sich hier um das größte neu entstandene Wohngebiet am Rande unserer Gemeinde. Wir halten es für besonders wichtig, nun auch dafür zu sorgen, dass das Gebiet ans Ortszentrum angebunden wird. Ein solcher Überweg an einer der Hauteinfahrtstraßen zum Burghof ist dabei ein erster wichtiger Schritt. Zumal sich dadurch auch die gefahrlose Erreichbarkeit des Kaiserparks für die Familien deutlich verbessern würde.
Vom leeren Bus überholt
Andreas Pook merkte an, dass häufig Schulbusse mit nur ganz wenigen Kindern eine Strecke entlang führen, vorbei an Kindern, die denselben Weg hätten, diesen aber wegen irgendwelcher Kilometergrenzen zu Fuß gehen müssten. Als Beispiel nannte er die Lüttelforster Straße in Waldniel. Hier fährt der Schulbus am Ende mit nur sehr wenigen Kindern an Bord bis zur Busstation im Wendehammer. Kinder, die ebenfalls dort wohnen, aber leider drei Hausnummern niedriger, müssen zu Fuß gehen. Andreas Pook ist der Ansicht, dass man hier alle Kinder mitfahren lassen sollte, die an dieser Strecke wohnen, weil es nicht einzusehen sei, dass Busse hier mehr oder weniger leer fahren.
Wir merken dazu an, dass man auch im Sinne des Klimaschutzes die Organisation des Spezialverkehrs überdenken sollte, dass große Busse fast leer fahren, ist in der Tat nicht einzusehen. Allerdings müsse man dies genau prüfen, und auch checken, inwiefern man die Regel flexibler handhaben könnte, denn generell ist die Notwendigkeit von Kilometergrenzen nicht von der Hand zu weisen, sonst würden alle diesen Spezialverkehr nutzen wollen, was auch wieder nicht wirtschaftlich wäre. Beim von uns geplanten Mobilitätskonzept für unsere Gemeinde würde also auf jeden Fall auch der Schülerspezialverkehr Berücksichtigung finden. Zumal wir schon seit langem vorschlagen, die Nachbargemeinden Brüggen und Niederkrüchten an den Kosten zu beteiligen. Wir empfinden es als zutiefst unsolidarisch, dass die Kosten für die Beförderung aller Schüler*innen an den Bildungsstandort Schwalmtal von unserer Kommune allein getragen werden.
Schulwegsicherung in Amern
Werner Lüders Thema ist die Schulwegsicherung in seinem Ortsteil Amern. Hier im Bild seht ihr ihn mit ernster Miene im Gespräch mit Thomas Nieberding. Er hat zu diesem Thema schon Hilfe zur Selbsthilfe geleistet und auf Facebook ein Fotoalbum dazu erstellt und geteilt und die Schwalmtaler Politiker zur Stellungnahme und vor allem zum Handeln aufgefordert. Wie er so schön sagte: „Diese Situation hier einmal während der Wahlkampfzeit publik zu machen, war mir einfach ein Bedürfnis. Auch wir Bürger dürfen Wahlkampf betreiben oder?“ Ja, das dürfen Bürger*innen tun. Unbedingt. Wir Grünen können hier für den Moment wieder nur mit unserem geplanten Mobilitätskonzept antworten und versichern, dass wir uns um die Schulwegsicherung kümmern werden, wenn man uns lässt.
Verkehrsführung MLP
Hans-Willi Heepen aus Waldniel war ebenfalls gekommen, um mit uns zu sprechen. Als direkt betroffener Anlieger ist er sehr an den Auswirkungen des neu entstehenden MLP-Logistikparks auf seine unmittelbare Lebensqualität interessiert. Er befürchtet enorme Lärmbelästigung durch den LKW-Verkehr durch den nicht ausreichenden Lärmschutz auf der Nordtangente und insbesondere auch im Wohngebiet Musikantenviertel, wo sich die Lage durch den Abriss der Firma Weuthen verändert hat. Hier hatten die Gebäude der Firma Weuthen zuvor den Lärmschutz sichergestellt. Wir von Bündnis 90/DIE GRÜNEN teilen seine Sorgen und Bedenken. Wir setzen uns massiv dafür ein, dass der Verkehr nicht nur über die Nordtangente, sondern auch über die L451 und L371 geführt wird – und auch dies selbstverständlich nur mit einem entsprechenden effektiven und flächendeckenden Lärmschutzkonzept bis zur Autobahn.
Im Zusammenhang mit dem Umbau des ehemaligen Rösler Geländes erinnern wir an dieser Stelle gern auch an den kommenden Grünen Montag. Am 24.08. besichtigen wir das ehemalige Werksgelände. Mehr dazu hier.
Eine Kugel Apfel-Minzeis bitte!
Erfreulicherweise war auch unser Eismann Pino wieder zur Stelle und spendierte allen Anwesenden sein legendäres grünes Eis. Unter den wachsamen Augen Pinos stellte Paul seine Vielseitigkeit unter Beweis und zeigte, dass er durchaus auch als Eismann Chancen hätte. 😉
Nach und nach holten sich GRÜNE und Gäste ihre Portion von Pinos grünem Spezialeis.
Für den Fall, dass wir an diesem Abend nicht überzeugen konnten, positionierte sich direkt eine Alternative. Nein, glücklicherweise (!) keine für Deutschland, auch nicht für Schwalmtal. Aber im Kreis, da könnt ihr sie wählen, wenn ihr denn wollt, die Partei, die den Landrat der Herzen stellt:
Im Laufe des Abends wurde dann dieser grüne Montag noch ein bisschen grüner und wir ließen ihn ganz entspannt bei Bier, Wein, Wasser oder Saft ausklingen.