Es stand bereits vor einiger Zeit in der Zeitung: der Heimatverein Waldniel hat einen Antrag an den Gemeinderat gestellt, das Zentrum Waldniels unter Denkmalschutz zu stellen. Das historische Erscheinungsbild in unserem Ortskern soll weitestmöglich erhalten bleiben. Dafür soll die Verwaltung die dafür erforderliche Satzung nach dem Denkmalschutzgesetz erstellen.
Der Kern des Antrags
In den letzten Jahrzehnten seien „an vielen Häusern Umgestaltungen vorgenommen worden, die das bis dahin gegebene relativ einheitliche Bild verzerren. Betrachtet man zudem einige der in diesem Zeitraum errichteten Neubauten, so fällt jedem neutralen Betrachter sofort deren überdimensionierte Größe auf. Geht diese Entwicklung ungebremst weiter, so wird in einigen Jahren vom historischen alten Ortskern kaum mehr etwas zu sehen sein“, so heißt es in dem Antrag des Heimatvereins. Weiterhin betonen die Antragsteller, dass es ihnen darum ginge, „das historische Erscheinungsbild soweit wie möglich zu retten und nicht darum, einzelne Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen. Das ist Sache der jeweiligen Eigentümer und soll es auch bleiben.“
Auf der Suche nach Antworten
Wir haben diesen Antrag in unserer Fraktion ausführlich diskutiert und uns anhand von Plänen das gesamte Gebiet, für das der Heimatverein seinen Antrag gestellt hat, vergegenwärtigt. Grundsätzlich begrüßen wir die Pläne. Es ist wünschenswert, dass etwas unternommen wird, damit das historische Erscheinungsbild unseres Ortkerns, für das Waldniel über seine Grenzen hinaus bekannt ist, erhalten bleibt. Schließlich konnte die existierende Gestaltungssatzung in der Vergangenheit überdimensionierte Neubauten nicht verhindern. Uneinig waren wir jedoch noch über die konkrete Fläche. Sollte man wirklich den gesamten Ortskern unter Denkmalschutz stellen? Welche Konsequenzen hätte dies für die künftige Ortskernplanung? Was müsste beachtet werden, wenn dringend notwendige Renovierungsarbeiten durchgeführt werden? Kämen Mehrkosten auf die Eigentümer zu? Lauter wichtige Fragen, die geklärt werden müssen. Und die gleichzeitig vermuten lassen, dass vor allem die Bewohner*innen des Zentrums und die Eigentümer*innen der dort befindlichen Immobilien ebenfalls Fragen haben werden.
Unser Vorschlag
Aus diesem Grund sind wir der Meinung, dass wir zunächst den Heimatverein, die betroffene Bevölkerung, den zuständigen Fachausschuss und auch Fachleute von der zuständigen Denkmalschutzbehörde zusammenbringen sollten, um vor der endgültigen Entscheidung umfassend informiert zu sein. Wir schlagen daher vor, dies – sobald das Infektionsschutzgesetz es wieder zulässt – bei einer öffentlichen Veranstaltung zu tun. Gerne können wir im Rahmen unserer Reihe „Grüner Montag“ eine solche Infoveranstaltung für alle organisieren.