Zum dritten grünen Montag hatten wir Klaus Müller vom Heimatverein Waldniel gewinnen können, der uns Geschichte und Geschichten aus dem Waldniel vergangenener Tage erzählte. Eigentlich tut er das für gewöhnlich an den entsprechenden historischen Orten im Herzen Waldniels, aber da wir erst eine Woche zuvor bei unserer Tour mit dem Nachtwächter all diese Orte aufgesucht hatten, schlug er vor, sein Lager auf dem Markt aufzuschlagen und uns im Schatten der altehrwürdigen Eiche seine Mundart-Anekdoten zu präsentieren. Rund 50 interessierte Bürger*innen waren erschienen und sammelten sich erwartungsfreudig auf dem Waldnieler Markt.
Ihnen allen präsentierte sich Klaus Müller als eloquenter „Neller Jong“, der schon einiges in unserem Dorf erlebt hat. Stehtisch und Pils von Angelo und es konnte losgehen.
Und wer nun glaubt, eine Stunde Geschichten auf Platt sei total anstrengend, dem sei gesagt: Nein, im Gegenteil, es war extrem kurzweilig, interessant und regelrecht beschwingt. Was an Klaus Müllers Vortragsart liegt, er hat einfach richtig Spaß an dem, was er tut und das merkt man auch. Und es liegt auch daran, dass er natürlich auch Hochdeutsch spricht und plattdeutsche Sequenzen immer wieder zwischendurch übersetzt. Und so hatten auch Menschen, für die Neller Plott gar nicht so geläufig war, ihren Spaß an der Veranstaltung. Man schaue sich die Bilder an – Klaus Müller in seinem Element – ein Mann mit vielen Facetten und mit unglaublich vielen Neller Geschichten im Kopf und in seiner Sammlung. Und vor allem ein Mann, der anderen Menschen Heimat, Heimatgeschichte und die Sprache unserer Heimat mit Leidenschaft nahebringt.
Ein Gesicht spricht Bände.
Auf der Website des Heimatvereins steht ein wunderschönes Zitat von Goethe:
»Jede Region liebt ihren Dialekt, sei es doch eigentlich das Element, in welchem diese Seele ihren Atem schöpft.«
Am vergangenen grünen Montag hat die Seele mal wieder richtig tief durchatmen können. Und viele haben diese Gelegenheit zum Durchatmen wahrgenommen. Es war wieder einmal wunderbar zu sehen, dass hier Menschen jeden Alters zusammenkamen, um Klaus Müllers Neller Geschichten zuzuhören.
Bemerkenswert: Obwohl unser Bürgermeisterkandidat Paul noch im wohlverdienten Urlaub ist und nicht dabei sein konnte, waren wir nicht Bürgermeisterkandidatenlos an diesem Abend. Denn tatsächlich war Boris Wolkowski mit seiner Frau dabei. Boris ist der OB-Kandidat der Grünen in Mönchengladbach. Toll, dass du dabei warst! Und viel Glück für den 13. September!
Nach einer guten Stunde beendete Klaus Müller unter großem Applaus sein Programm. Aber damit war der Abend noch nicht zu Ende. Ein paar Meter wartete Pino mit seiner historischen Eismaschine auf uns. Er hatte ja im Vorfeld angekündigt, allen Teilnehmer*innen ein Eis zu spendieren. Klaus Müller würde das vermutlich so formulieren: On hingerheer hand wör noch jed jeklängert be en läkker Iis von Pino.
Grün ist … Apfel-Minze-Eis von Pino
In der Tat hatte sich unser lieber Eismann Pino von Picolino mal wieder selbst übertroffen. Grünes Eis wollte er anbieten an diesem grünen Montag und hat eigens für uns eine neue, individuelle Sorte kreiert: Apfel-Minze-Eis in zartem Hellgrün und mit frischem Geschmack. Alle waren begeistert und manche regten an, dass er diese Sorte doch in den regulären Verkauf nehmen soll. Pino, noch einmal ganz herzlichen Dank an dieser Stelle! Das war so lecker wie großzügig.
All diese wunderbaren Fotos hat wieder Werner Lüders gemacht – vielen Dank lieber Werner! Wie immer gilt: Sollte sich jemand entdecken, der hier nicht gezeigt werden möchte: Kurze Nachricht genügt, wir entfernen das Foto dann sofort. Sollte jemand ein Foto von sich selbst haben wollen, weil es ihm oder ihr besonders gut gefällt, reicht auch eine Nachricht, wir schicken es dann gerne zu. In beiden Fällen bitte einfach eine kurze Mail schicken.
Wir haben übrigens nicht nur zugehört, sondern Klaus Müller auch über die Schulter geguckt.
Und am Schluss haben wir ihn um den Text des Gedichtes gebeten, mit dem er sein Programm beendet hat und das uns besonders gut gefallen hat:
De Hauptsaack (bearbeitet von Klaus Müller)
Lott dad küüme on dad klaare,
jedder mot si Päkske draaje.
Häst do emmer Rääch jedoa´n,
kanns do roich dinn Weäje joàn.
Kiik net reits, on kiik net lenks,
opdo Jonst (Gunst) be de Mönsche vönks.
Do kanns alles,
blos dad eh neet messe,
on dad es eh reen Jewesse.
Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist und mehr Heimatluft schnuppern möchte – der Heimatverein freut sich sehr über Zuwachs. Und wer sich noch ein wenig im Neller Plott üben möchte, für den hat Klaus Müller auch eine Lösung, seine kleinen Youtube-Kurse: Flott jett Neller Plott.
Wir danken allen, die am Montag dabei waren, es war ein schöner Abend und wir haben uns alle wieder sehr über das große Interesse gefreut. Der nächste grüne Montag findet statt am 27.7. Dann haben wir ein ganz anderes Thema, doch darüber demnächst. Lasst euch überrraschen und notiert auf jeden Fall schon mal den Termin: 27.7., 19.00 Uhr.